Wie kann ein Notfallpsychologe Opfern und Angehörigen von Terror oder Katastrophen helfen?
Der deutsche Notfallpsychologen Dr. Gerd Reimann ist seit 25 Jahren im Einsatz, um Menschen beizustehen, die als Opfer von Geiselnahmen, Katastrophen oder terroristischen Anschlägen Schreckliches erlebt haben Ein Interview mit ihm führte Gastautorin Sandra Maxeiner (epoch.de 23. Mai 2017)
Seit 25 Jahren ist er bundesweit als Notfallpsychologe im Einsatz und betreut Menschen, die als Opfer von Geiselnahmen, Katastrophen oder terroristischen Anschlägen Schreckliches erlebt haben. Er hilft ihnen, das Erlebte zu verarbeiten. Doch wie gelingt es ihm, sie „runterzubringen“, sie ein Stück weit zu erden und ihnen das Gefühl zu geben, angenommen zu werden mit all den widerstreitenden Gefühle, die sie in dieser Situation übermannen?
Eines seiner „Geheimnisse“ ist, dass er in sich ruht. Gerd Reimann verfügt über jene wunderbare Fähigkeit, mit sich selbst im Reinen zu sein. Diese Gabe ermöglicht es ihm, zu helfen. Selbst an einem Tag wie heute, an dem hektisches Treiben im Büro herrscht, strahlt er jene Fürsorglichkeit, Wärme und Besonnenheit aus, die es einem leicht macht, sich in seiner Gegenwart wohlzufühlen.
Wir haben unser Gespräch gerade erst begonnen, als ihn ein Anruf auf seinem Notfalltelefon erreicht. Eine Brauerei bittet um seine Hilfe: Ein leitender Angestellter hat sich das Leben genommen und einige seiner Mitarbeiter benötigen psychologische Unterstützung, weil die Nachricht sie vollkommen aus der Bahn geworfen hat. Kaum hat Dr. Reimann aufgelegt, wird auf der anderen Leitung bei seinem Praktikanten ein Banküberfall mit Geiselnahme gemeldet …
Während ich Gerd Reimann dabei beobachte, wie er ruhig und einfühlsam mit all den Notrufen umgeht, die ihn erreichen, kommt mir ein Zitat des Friedensnobelpreisträgers Carl Hammarskjöld in den Sinn: „Deine Pflicht und deine Belohnung – dein Schicksal sind hier und jetzt.“
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HIER der Link zum gesamten Interview!