Wichtige Kritik am Betroffenenrat beim UBSKM / Dr. Fegert
Eine aktuelle wichtige Kritik zum Thema therapeutische Unterstützung für Traumaüberlebende mit DIS, veröffentlicht bei FACEBOOK:
"seit 2010 hat der ubskm die kritik ignoriert und hält weiter an dr.fegert fest. die traumaambulanzen, eigentlich ein hilfebaustein für uns überlebende ist somit weiterhin nicht für uns zugänglich, da kontraindiziert. im grunde hilft es nur menschen mit typ 1 traumata. der betroffenrat hat mich inzwischen auf fb blockiert, weil mich diese nicht-kritik und dieses nicht äussern dieses missstandes wütend macht. es reicht nicht, einfach eine forderung an den gba zu stellen, sondern erstmal muss der ubskm eigene fehler und versäumnisse korrigieren. das ist seit 6 jahren nicht passiert. kritik unerwünscht. sie wird entweder ignoriert oder nicht ernstgenommen. ich sage es mal so: jetzt kommt die aufarbeitungskommission, die akte wird geschlossen und all die versprechen an uns, all die hoffnungen, all unsere energie, mitzuarbeiten, hinzuweisen, zu sprechen, waren umsonst. es nützt nichts. wir altfälle sind abgeschrieben. wir müssen weiter so kämpfen, wie wir es bisher gemacht haben, ohne unterstützung der solidargemeinschaft, der politik. und das haben wir ja auch geschafft bisher. die gesellschaft gibt uns lebenslänglich. von der gesellschaft haben wir nichts zu erwarten, sie sieht uns nicht. von der politik können wir auch nicht viel erwarten, es werden dort politische entscheidungen getroffen. wir werden nicht ins gesundheitssysthem reingelassen, der zugang ist fast dicht. wir sind ausgegrenzte. als hätten wir eine ansteckende pest. um so mehr danke ich den vielen zu wenigen therapeutinnen und therapeuten, die trotz dieser widrigkeiten uns versuchen zu helfen. sie können aber nicht allen helfen und es wird bis heute nichts dafür getan, diesen magel zu beheben. warum können an unikliniken nicht therapeutinnen ausgebildet werden? gibt es dort nur geld und ressourcen für täter? und was ist mit den traumaambulanzen, wäre da nicht auch schon eine möglichkeit gegeben? räume und verwaltung sind ja schon da. bräucht es nur die richtigen spezialistinnen und verfahren, wie sie seit jahren schon zu finden sind. nein, dieser fehler wird nicht korrigiert. stattdessen müssen wir uns anhören, es gäbe ja was und wir seien zu wählerisch. mich haben diese traumaambulanzen mit ihrem bohus-verfahren fast in den suizid gebracht, verbesserung gab es nicht. ich jedenfalls sehe kaum noch möglichkeiten, irgendwas anzustossen. denn ja, es hat mich wütend gemacht, wie die konstruktive kritik nicht beantwortet wurde,. wie sie kommentarlos so stehen gelassen wurde. mit wänden reden. ignorieren. und dann, wenn die person wütend ist, sperren. die deffinitionsmacht, was richtig und falsch ist, haben nur auswerwählte. das ist machtmissbrauch. aber wir kennen das ja: erst werden wir benutzt für politische und wissenschaftliche interessen und von organisationen, die sich mit kindern befassen und dann im stich gelassen. warum haben sie uns den was versprochen? ich komme mir manipuliert vor. aber das kennen wir ja aus der kindheit."
Hierzu dort der Link zu einer Stellungnahme von 2010:
Die einseitige Darstellung von Prof. Dr. med. Jörg Fegert über die Wirksamkeit von Therapien mit Missbrauchsbetroffenen kann nicht unwidersprochen bleiben. Er stellt sinngemäß die pauschale Behauptung auf, „nicht zielführende und nicht evidenzbasierte“ Therapien hätten nach Aussagen der Betroffenen „nicht geholfen“. Allein die „traumafokussierte Verhaltenstherapie sei wirksam“. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt, dass ein verhaltenstherapeutisch orientierter Forscher zu diesem Ergebnis kommt. Jeder, der mit Traumabetroffenen psychotherapeutisch arbeitet, weiß, dass diese retraumatisiert werden, wenn sie wieder „Opfer“, diesmal einer bestimmten Forschungsmethodik (evidenzbasiert) oder einer spezifischen Therapietechnik (zielführend) werden. Ich arbeite, wie viele meiner psychoanalytischen Kolleginnen und Kollegen, seit Jahren relativ erfolgreich mit einem modifizierten psychoanalytischen Ansatz mit Missbrauchsbetroffenen. Zur psychoanalytischen Behandlung von traumatisierten Menschen liegen mittlerweile eine Fülle von theoretischen und klinischen wissenschaftlichen Publikationen vor. Das Entscheidende in der Traumabehandlung ist nach meiner klinischen Erfahrung der Wiedergewinn der in der ohnmächtigen Missbrauchssituation massiv verletzten Selbstbestimmung und eigenen Wirkmächtigkeit. Dazu bedürfen die Betroffenen geduldiger Zeit und eines resonanten therapeutischen Beziehungsraumes – wie ihn die Psychoanalyse seit Jahrzehnten bereitstellt –, um sich der traumatischen Erinnerung zu stellen und das „Unsagbare“ in Worte fassen zu können. Die traumatische Erfahrung lässt sich grundsätzlich nicht aus der Geschichte eines Menschen eliminieren. Was aber nach meiner Erfahrung möglich ist, dass die Betroffenen in ihrer je eigenen Zeit Wege finden, „trotz der Missbrauchserfahrung“ wieder mehr ihr eigenes Leben zu leben beginnen. - Dipl.-Psych. Thomas Auchter, Psychoanalytiker (DPV/DGPT), 52074 Aachen [in: Deutsches Ärzteblatt 2010; 107 (51-52)]