Ingeborg Klaus: Prostitution und Freiwilligkeit
Dr. Ingeborg Kraus ist Psychotherapeutin und Traumatherapeutin. Hier schildert sie die Zusammenhänge zwischen der angeblich freiwilligen Prostitution ("Sexarbeit") und traumatischen Vorerfahrungen.
Prostitution wird oft als eine ganz normale Sache dargestellt, die schon immer existiert hat. Dabei wird kaum über die Frauen nachgedacht, die der Prostitution nachgehen. Wenn ja, kommt immer sehr schnell das Argument der „Freiwilligkeit“ ins Spiel. Wer möchte sich dann noch in die Rolle eines sanktionierenden bzw. verurteilenden Menschen begeben?
Doch wie kommt eine Frau überhaupt in die so genannte „freiwillige“ Prostitution und was bedeutet das für sie (und für ihre Kinder)? Prostitution ist zur selbstverständlichen Erwerbsoption geworden: Die Frage ob es ein Beruf wie jeder Andere ist, wurde in den letzten Jahren sowohl von der Politik als auch von Gewerkschaftsseite ernsthaft diskutiert.
In meiner langjährigen psychotherapeutischen Erfahrung habe ich auch Prostituierte begleitet und die Hintergründe kennengelernt, die diese Frauen in die Prostitution geführt haben. Es wurde dabei deutlich, dass die Prostitution in allen Fällen die Fortsetzung von Gewalterfahrungen in ihrer Biographie war. Entweder wurden diese Frauen selbst sexualisierter Gewalt ausgesetzt oder waren in einem Umfeld groß geworden, in dem Frauen systematisch degradiert wurden. Ich möchte dies an drei typischen Fallbeispielen darstellen:
..Hier der Link zum gesamten Artikel auf der Website des
KARLSRUHER APPELLS FÜR EINE GESELLSCHAFT OHNE PROSTITUTION.